Medikamente zum besten Preis
Nur geprüfte Apotheken
Beste Preise garantiert
  • Produkt-Suche

  • Alle Produkte A-Z

  • Apotheken

Billigmed App
Jetzt kostenlos die Billigmed Android App runterladen und Preise vergleichen.
Zur App »

Das Immunsystem - Der Polizist gegen Krankheiten und Infekte

Der Herbst - Mehrarbeit für das Immunsystem

Wenn der Herbst kommt, kommen mit ihm auch sinkende Temperaturen und der Regen - die neue Erkältungssaison beginnt. Da alle Menschen auch im Sommer Erkältungsviren - sogenannte Rhinoviren - im Körper tragen, ohne jedoch zu erkranken, mögen sich manche fragen, warum es nun gerade im Herbst wieder zu einem vermehrten Ausbruch von Erkältungen kommt. Dafür gibt es gleich mehrere Gründe, der wohl wichtigste ist die Umstellung des Klimas, denn durch die Nässe und Kälte des Herbstes beginnen wir, schneller zu frösteln oder zu frieren. Darauf reagiert der Körper: um ein Auskühlen zu verhindern, ziehen sich die Blutgefäße zusammen. Die verengten Blutgefäße verringern die Durchblutung des Körpers, wodurch gleichzeitig die weißen Blutkörperchen, deren Agilität unverzichtbar die erfolgreiche Abwehr von Krankheitserregern ist, nicht schnell genug dort sein können, wo der Organismus durch die Erkältungsviren angegriffen wird.

Im Spätherbst kommt es zusätzlich zu einer Verringerung der Luftfeuchtigkeit draußen, durch das Heizen sinkt auch die Luftfeuchtigkeit in den Innenräumen. Dieses bewirkt dann zwangsläufig, dass Haut und Schleimhäute - vor allem der Nase, des Mund-Rachen-Raumes und der oberen Atemwege - schneller austrocknen und dadurch weniger Schleim produzieren. Sie müssen jedoch gut durchfeuchtet sein, um als anatomische Barriere zur Abwehr von Krankheitskeimen zu funktionieren. Werden sie trocken verkleben dadurch die Flimmerhärchen, die auf den Schleimhäuten des Atemtrakts wachsen. Da sie aber eingedrungene Erreger und Fremdkörper nur dann aufnehmen und nach außen transportieren können, wenn sie vollständig beweglich sind, werden sie weniger widerstandsfähig. Es ist für die Rhinoviren ein Leichtes in den Körper eindringen und sich dort schnell zu vermehren.

Ein weiterer Risikofaktor, sich einen grippalen Infekt einzufangen, ist die Rate der Menschen, die an einem grippalen Infekt erkrankt sind. Ihre Anzahl steigt im Herbst wieder rasant an - und mit ihr die Möglichkeit, sich durch eine Schmier- oder Tröpfcheninfektion bei anderen anzustecken und selbst zu erkranken. Nicht zuletzt kann die Psyche eine Rolle spielen. Sie leidet in der dunklen Jahreszeit, da die Tage kürzer sind. Das Tageslicht fungiert jedoch als natürlicher Stimmungsaufheller, zu wenig davon wirkt sich negativ auf den Gefühlszustand aus. Dies wiederum bedeutet Stress für den Körper und eine Belastung des Immunsystems - die Folgen liegen nahe: Tür und Tor stehen offen für die krankmachenden Rhinoviren.

Das menschliche Immunsystem - Aufbau und Funktion

abwehrstaerkung"Der menschliche Körper wird rund um die Uhr von krankmachenden Viren, Bakterien und Parasiten sowie Gift- und Fremdstoffen angegriffen. Die Abwehr dieser schädlichen Erreger ist die Aufgabe des Immunsystems. Es gliedert sich in zwei Kernbereiche - die angeborene (unspezifische) Abwehr und die erworbene (spezifische) Abwehr, wobei beide Bereiche eng zusammenarbeiten und sich in ihrer Funktion ergänzen. Der Unterschied zwischen beiden Abwehrformen liegt darin, dass die unspezifische Abwehr sich gegen alles wendet, was vom Organismus als fremd eingestuft wird, ohne allerdings zu genau zu wissen, welche Art des Keimes es gerade bekämpft. Das spezifische Immunsystem wiederum, auch als intelligentes Immunsystem bezeichnet, erkennt den Eindringling und kann sich dann konkret gegen diesen zur Wehr setzen.

Um in den Körper einzudringen und damit die Abwehr in Gang zu bringen, müssen die Krankheitserreger zunächst einmal die natürlichen anatomischen Barrieren Haut, Schleimhäute, Flimmerhärchen von Nase und Bronchien sowie die Magensäure überwinden. Sind diese vollständig gesund und leistungsfähig, können hier bereits Großteil der Keime unschädlich gemacht werden. Ganz wichtig in diesem Zusammenhang ist der menschliche Darm, der täglich unterschiedlichste Keime wie Bakterien, Pilze und Viren abwehren muss, die mit der Nahrung aufgenommen werden. Daher befinden sich auch etwa 75% aller Immunzellen auf der Darmschleimhaut.

Wenn Keime die natürlichen Barrieren erfolgreich überwunden haben können sie in den Körper eindringen. In etwa 90% der Fälle greift nun das angeborene Immunsystem, um den Körper zu schützen, es ist besonders für die Abwehr von Bakterien enorm wichtig. Um die Krankheitserreger zu bekämpfen setzt das System vor allem bestimmte weiße Blutkörperchen, die Leukozyten, ein. Untergruppen der Leukozyten sind die Phagozyten, die Makrophagen und die Monozyten - die sogenannten Fresszellen. Diese Zellen sind in der Lage, Keime und Fremdstoffe aufgrund ihrer Stoffwechselprodukte aufzuspüren, sie aufzunehmen und sie "aufzufressen", daher ihre Bezeichnung. Doch nicht nur zelluläre Faktoren spielen bei der unspezifischen Immunabwehr eine Rolle, auch Substanzen, die in Körperflüssigkeiten gelöst sind, sind dringend erforderlich. So greift das Lysozym, ein Enzym, das in Speichel und Tränenflüssigkeit gelöst ist, die Zellwand verschiedener Bakterien an, zerstört sie und damit auch die Bakterien. Zur unspezifischen Abwehr gehört zudem das Komplementsystem, ein System, das aus etwa zwanzig verschiedenen Enzymen besteht und in der Leber gebildet wird. Dazugehörende Enzyme richten sich gegen alle Zellen, die vom Körper als fremd erkannt werden. Auf Virenangriffe reagiert das spezifische Immunsystem mit der Entsendung sogenannter Interferone. Dies sind regulatorische Eiweiße, die hauptsächlich in den Leukozyten und den zum Bindegewebe zu zählenden Fibroblasten gebildet werden, aber grundsätzlich in allen Zellen gebildet werden könnten. Interferone sind extrem anpassungsfähig und in der Lage, die Vermehrung verschiedenster Viren zu unterbinden.

Konnte der krankmachende Eindringlich bisher nicht deaktiviert werden kommt nun die spezifische Abwehr zum Einsatz. Abwehrzentralen sind die sogenannten T- und B-Lymphozyten, die Immunglobine und Antikörper bilden. Diese sind konkret darauf ausgelegt, neue Krankheitserreger zu erkennen und sich an diese anzubinden - durch die Anbindung werden die schädigenden Organismen zerstört. Allerdings kann dieser Prozess bei Erstkontakt mit dem Keim längere Zeit in Anspruch nehmen. Dafür bildet das spezifische Immunsystem Gedächtniszellen aus, die sich Struktur und Oberfläche Keimes merken können. Dies hat den immensen Vorteil, dass das System bei einem erneuten Kontakt mit dem Erreger schneller und effektiver reagieren kann. Auch hier übt der Darm eine Kernfunktion aus, denn über die Darmflora trainiert er die Zellen des Immunsystems, indem er ihnen vermittelt, welche Bakterien als gut, und welche als krankmachend einzustufen sind.

Ob es nun tatsächlich zu einer Infektion kommt bzw. wie stark diese ausgeprägt ist hängt sowohl von der Stärke des Immunsystems als auch von der Manipulationsfähigkeit und Anzahl der eingedrungenen Krankheitserreger ab. Besonders gefährdet sind hierbei Menschen, deren Immunsystem aufgrund körperlicher Fehlfunktionen oder Erkrankungen - z.B. eine HIV-Infektion oder Leukämie - dauerhaft geschwächt ist und es seiner Schutzfunktion nicht mehr nachkommen kann. In schweren Fällen kommt es dann zu einer Blutvergiftung, die tödlich enden kann.

Überschießende Immunreaktionen - wenn das Immunsystem nicht schützt sondern schädigt

abwehr"Eigentlich hat der Körper ein Immunsystem, um sich gegen schädliche äußere Einflüsse wehren zu können. Allerdings kann es passieren, dass das Immunsystem sich gegen eigenes Körpergewebe richtet, weil es dieses als fremd und schädigend einschätzt und glaubt, es zerstören zu müssen. Solche Reaktionen sind Auslöser einer Vielzahl von Erkrankungen, solche Erkrankungen werden in der Medizin als Autoimmunerkrankungen eingestuft. Weswegen sich das Immunsystem gegen die eigenen Körperzellen wendet ist bis heute in den meisten Fällen unbekannt. Fest steht lediglich, dass das Risiko, an einer Autoimmunerkrankung zu erkranken genetisch festgelegt ist und dass die genetische Disposition alleine nicht ausreicht, um ihr zum Ausbruch zu verhelfen. Risikopatienten müssen zusätzlich mindestens einen der folgenden Faktoren bejahen: starker Stress, übermäßiger Nikotinkonsum, eine bakterielle Infektion oder eine bestehende Schwangerschaft. Auch Schutzimpfungen und der Kontakt zu verschiedenen Giftstoffen kommen als Mitauslöser in Betracht. Neuere Zahlen konnten belegen, dass etwa 5% der Bevölkerung von der einen oder anderen Art der Autoimmunerkrankung betroffen ist. Besonders bekannt sind der Diabetes Typ 1, die rheumatoide Arthritis und Morbus Crohn.

Beim Diabetes Typ 1 wendet sich das Immunsystem gegen die Insulin-produzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse und zerstört diese. Innerhalb kürzester Zeit kann der Körper Betroffener kein Insulin mehr produzieren. Bei der rheumatoiden Arthritis wiederum dringen Zellen des Immunsystems in die Gelenke ein und lösen dort Entzündungen aus. Die Gelenkinnenhaut beginnt zu wuchern und zerstört dadurch die Knorpel, Knochen und Bänder des Gelenks. Bei Morbus Crohn handelt es sich um eine schubweise auftretende Entzündung des Magen-Darm-Traktes, zumeist ist der Dickdarm betroffen. Es steht noch nicht zweifelsfrei fest, doch auch hier wird eine autoimmunologische Ursache vermutet, da bereits belegt werden konnte, dass Immunzellen Antikörper gegen die genetische Informationen verschiedener Zellen des Dickdarmes ausbilden.

Der "Halbbruder" einer Autoimmunerkrankung ist die Allergie, auch hier sind fehlgeleitete Immunzellen verantwortlich für eine Überreaktion des Körpers. Der entscheidende Unterschied zwischen beiden Formen liegt darin, dass sich das Immunsystem bei einer Allergie nicht gegen körpereigene Zellen, sondern körperfremde Substanzen wehrt. Aber auch bei einer vorliegenden Allergie ist die Reaktion des Immunsystems völlig überzogen,wodurch mit schweren gesundheitlichen Problemen zu rechnen ist.

Aufbau und Stärkung der Abwehr - so geht‘s

vitamine-mineralstoffe-vitamine.jpg"Nur ein intaktes, kräftiges Immunsystem kann uns dauerhaft gesund erhalten. Und da es sich besonders im Herbst durch die eben beschriebenen Umstellungen mit echten Herausforderungen konfrontiert sieht, sollten wir immer unser Möglichstes tun, es bei seiner Arbeit zu unterstützen. Und dies ist im Grunde nicht so schwer, wenn wir dabei bleiben und ein paar Grundregeln beachten.

Der menschliche Darm: Um den Darm in seinen vielfachen Funktionen zu unterstützen sollte vor allem die Darmflora des Dickdarms gesund sein. Dazu ist es wichtig, die Darmflora im Gleichgewicht zu halten und dafür zu sorgen, dass über die Ernährung probiotische Bakterien und Ballaststoffe in den Darm gelangen. Sie sorgen dafür, dass sich gute Bakterien an die Darmschleimhaut ansiedeln können und so die Ausweitung böser Bakterien verhindern.

Gesunde Ernährung: Am bedeutendsten für eine Stärkung der Abwehr ist die dauerhaft gesunde Ernährung. Diese sollte vollwertig sein, also ausreichend Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe beinhalten. Besonders wichtig sind Zink, die Vitamine A, C und B12 sowie Folsäure. Dabei ist es wichtig, dass die genannten Vitamine und Spurenelemente mit der Nahrung aufgenommen werden - also in natürlicher Form. Industriell gefertigte Vitaminpräparate und Nahrungsergänzungsmittel erfüllen die Anforderungen an die Ernährung nicht. Außerdem gehört dazu eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme, mindestens zwei Liter Wasser, Tee oder Säfte sollten es täglich sein.

Viel Schlaf: Im Schlaf regeneriert der Körper. Das Immunsystem, das gegen Krankheitserreger vorgeht, hingegen arbeitet in der Nacht besonders intensiv und ist gerade im Schlaf besonders wirkungsvoll. Zudem nutzt der Körper die Phase der Entspannung, um neue weiße Blutkörperchen zu bilden.

Ausreichend Bewegung an der frischen Luft: Die regelmäßige Bewegung in Form von Jogging, Nordic Walking oder Fahrradtouren stärken das Immunsystem nachweislich. Dies liegt daran, dass der Kreislauf in Schwung kommt und damit auch die Durchblutung. Mit der Durchblutung wiederum werden die weißen Blutkörperchen, die für die Abwehr zuständig sind, besser im Körper verteilt. Zusätzlich baut Sport Stress ab - auch das stärkt das Immunsystem. Allerdings bleibt anzumerken, dass die Bewegung nicht übertrieben werden sollte.

Sauna und Wechselbäder: Der ständige Wechsel zwischen warm und kalt stärkt das Immunsystem durch eine Verbesserung des Stoffwechsels. Außerdem wird das Immunsystem in einen Alarmzustand versetzt, der das Immunsystem aufmerksam macht und schneller reagieren lässt.

Verzicht auf Stress, Zigaretten und Alkohol: Giftstoffe, Suchtmittel wie Zigaretten und Alkohol sowie Umweltgifte setzen das Immunsystem außer Gefecht, sodass Keime schnell in den Körper eindringen können. Durch Stress bildet der Körper Cortisol, ein Stresshormon, das das Immunsystem herunter reguliert, dem kann durch regelmäßige Entspannungsübungen entgegengewirkt werden.

Zusätzliche Tipps zur Vermeidung von Erkältungen: Ziehen Sie sich immer warm an, tragen Sie in der kalten Jahreszeit vor allem eine Mütze, denn über den Kopf gibt der Körper die meiste Wärme ab. Wichtig ist, bereits frühzeitig und dauerhaft Maßnahmen zur Stärkung des Immunsystems zu ergreifen. Vermeiden Sie zusätzlich den Kontakt zu erkrankten Personen, um die Ansteckungsgefahr einzudämmen, waschen Sie sich häufig die Hände und sorgen Sie jederzeit für ein gutes Raumklima.

Dann kann nur noch der Doktor helfen

schmerzmittel"Wer gesund lebt, viel schläft und Nichtraucher ist sollte ein starkes Immunsystem haben. Wer sich trotzdem ständig schlapp und müde fühlt, unverhältnismäßig oft an Infekten wie einer Erkältung oder einer Magen-Darm-Grippe erkrankt und/oder sich Symptome zeigen, die eher unspezifisch sind, sollte einen Arzt hinzu ziehen. In diesen Fällen sind nähere Untersuchungen erforderlich, um die Ursache der Beschwerden herauszufinden und die richtige Behandlung einzuleiten.

Auch wenn sich die Symptome des Infektes nicht zurückbilden oder sie sich verstärken, sollte der Gang zum Arzt nicht lange auf sich warten lassen. Dies kann nämlich einmal darauf hindeuten, dass das Immunsystem überfordert ist oder dass es sich um eine andere, ernstere Erkrankung handelt, die in ärztliche Behandlung gehört.